Lexikon medizinischer Begriffe

Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

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A

Ablatio

  • lat. ablatio =„Abtragung, Ablösung“

Beschreibt ein Operatives Verfahren zur Entfernung eines gesamten Organs, z.B. der weiblichen Brust „Mamma-Ablatio“

adjuvante Therapie

  • lat. adjuvare,=„unterstützen“

Beschreibt eine ergänzende bzw. unterstützende Therapie nach Entfernung eines Tumors zur Vorbeugung eines Rückfalles

Afterloading

Ist eine Bestrahlungstechnik, bei der Bestrahlungsquellen durch vorher gelegte Katheter computergesteuert in das zu bestrahlende Areal vorgefahren werden. Nach Applikation der Dosis werden die Strahler wieder herausgefahren; es sind mehrere Einzelsitzungen möglich, nach dem Abschluss, werden auch die Führungskatheterschläuche wieder entfernt.

AHB

Eine „Anschlussheilbehandlung“ ist eine medizinische Maßnahme, die im Anschluss an eine Behandlung durchgeführt wird.

akut

  • lat. acutus =‚scharf‘, ‚spitz‘

Beschreibt ein spontan, plötzlich, schnell einsetzendes Ereignis (im Gegensatz zu chronisch)

Alopezie

Haarausfall, dies ist eine mögliche Nebenwirkung nach/unter Chemotherapie oder Bestrahlungen im Kopfbereich.

ambulante Behandlung

  • lat. ambulant = „umhergehend“, „spazieren gehend“.

Beschreibt die Durchführung einer Therapie im Krankenhaus von Zuhause aus nicht stationär. Die meisten strahlentherapeutischen Therapien sind unter ambulanten Bedingungen durchführbar.

Analgesie

  • griech. ἄλγος = „Schmerz“ mit α privativum, Verneinung → „kein Schmerz“

Beschreibt die Reduktion der Empfindlichkeit / vollständige Unempfindlichkeit gegenüber Reizen, insbesondere Schmerzreizen.

Analgetikum

Ist ein schmerzstillendes Medikament.

Anämie

  • grie. = αν- an- für Verneinung: „un-“, „ohne“ und αἷμα haíma „Blut“

Ist eine Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen / des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) unter einen Normwert

Anamnese

  • grie,. ἀνάμνησις, anámnēsis, = „Erinnerung“

Im Rahmen der Erstvorstellung wird die Anamnese (Krankheitsgeschichte) in einem ausführlichen Gespräch zwischen Patient*in und behandelnder Ärztin bzw. behandelndem Arzt erhoben, um einen Gesamtüberblick über die Situation sowie die Befindlichkeiten der Patientin oder des Patienten zu bekommen

Anästhesie

  • grie. = ἀν- an- ,ohne‘ und αἴσϑησις aisthesis ,Wahrnehmung, Empfindung‘

Die Patientin oder der Patient wird durch eine Schmerzstillende bzw. betäubende Therapie, z.B. vor Operationen, in einen Zustand der Empfindungslosigkeit versetzt

Androgene

  • grie. = andro „männlich“; gen „erzeugend“)

sind männliche Geschlechtshormone, z.B. Testosteron (vergleiche Antiandrogene)

Antiandrogene / antiandrogene Therapie

Ist eine Medikamentengabe, mit dem Ziel die Wirkung der männlichen Geschlechtshormone (Androgene) auszuschalten, diese Therapie kann z.B. in das Gesamttherapiekonzept des Prostatakrebses eingebunden werden

Antiemetika

  • grie. = anti – gegen, emesis – Erbrechen

Sind Medikamente zur Behandlung von Übelkeit und Brechreizes, diese werden oftmals vorbeugend oder therapeutisch während einer Chemo- oder Radiotherapie gegeben

antihormonelle Therapie

Beschreibt eine Therapie, welche die Wirkung von körpereigenen Hormonen hemmt oder aufhebt. Bei bestimmten Erkrankungen wird die Anwendung von solchen Medikamenten, in das Gesamttherapiekonzept eingebunden, z.B. bei Brustkrebs, Prostatakrebs u.a.

Antikörper

Sind Eiweißstoffe, die im Blut und im Gewebe vorkommen und eine tragende Funktion im Immunsystem haben. Sie werden gebildet von weißen Blutkörperchen als gezielte Abwehrstoffe gegen körperfremde Substanzen. Sie könne auch künstlich hergestellt werden und als Medikamente oder Impfstoff verwendet werden.

Antimykotika

  • Grie. = ἀντί anti „gegen“ und μὑκης mykes „Pilz“

Sind Medikamente zur Behandlung von Pilzinfektionen. Pilzinfektionen können bei bestimmten Behandlungen gehäuft auftreten, diese können dann jedoch effektiv mit Antimykotika behandelt werden.

Antiöstrogene / antiöstrogene Therapie

Ist eine Medikamentengabe mit dem Ziel die Wirkung der weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) auszuschalten, diese Therapie kann z.B. in das Gesamttherapiekonzept des Brustkrebses eingebunden

Anus praeter

Abkürzung AP = „außernatürlicher After“, umgangssprachlich auch Seitenausgang

Ist ein künstlicher Darmausgang in der Bauchwand situations- und therapieabhängig als dauerhafte Anlage oder als überbrückende Anlage erforderlich.

siehe auch Colostoma / Kolostoma

Applikation

  • lat. applicare = ‚anlehnen‘, ‚sich anschließen‘

Gabe, Verabreichung, Anwendung

Aromatasehemmer

Sind Medikamente, die die körpereigene Herstellung weiblicher Geschlechtshormone (Östrogene) hemmen. Diese werden  z.B. in das Gesamttherapiekonzept des Brustkrebses eingebunden. (siehe auch Antiöstrgene/antiöstrogene Therapie)

Aszites

Beschreibt die Ansammlung von klarer Gewebeflüssigkeit im Bauchraum. Dies kann auftreten bei Herzinsuffizienz und Lebererkrankung oder aber bei bösartigen Erkankungen/Veränderungen im Bauchraum.

Axilla

Achselhöhle, bezeichnet den Bereich zwischen der Schulter und der Brustwand

axillär

die Achselhöhle betreffend

axilläre Lymphknoten-Dissektion/ Axilladissektion

Beschreibt die operative Entfernung der Achsellymphknoten

B

Bisphosphonate

Sind Medikamente (Tabletten/ Infusionen) die den Knochenabbau hemmen und somit einen günstigen Einfluss auf die Stabilität der Knochen haben, Die Gabe dieser Medikamente wird in die Behandlung von Konchenmetastasen eingebunden.

Brachytherapie

Ist die Bestrahlung in "Kurzdistanz" (griechisch brach's = kurz), auch Kontaktbestrahlung. Im Gegensatz zur Teletherapie ist die Distanz vom Behandlungsziel zur Bestrahlungsquelle im Bereich weniger Zentimeter/Millimeter. Die Behandlung erfolgt mittels Afterloading-Technik.

siehe auch unter "Verfahren und Techniken"

Bestrahlungsfeld

Ist ein Körperbereich, der eine Bestrahlung erhält

Benignität

  • lat. benignitas = ‚Güte‘, ‚Milde‘; bedeutet im Allgemeinen „Gutartigkeit“.

Biopsie

  • grie. βίος bíos = „Leben“ und ὄψις ópsis = „Sehen

Beschreibt die Entnahme einer Gewebeprobe aus einem Gewebe zur mikroskopischen und/oder molekularbiologischen Analyse.

Boost

Ist eine gezielte Dosiserhöhung im Rahmen einer Strahlentherapie, dieser wird meist am Ende einer Bestrahlungsserie verabreicht, um eine bestmögliche Tumorkontrolle in einer Hochrisikoregion zu erreichen

B-Symptomatik

Krankheitssymptome die im Zusammenhang mit Krebserkrankungen (z.B. bei Lymphomen, Leukämien/Blutkrebs, u.a.) auftreten können diese sind Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust

C

Ca

Abkürzung für carcinoma (lat. = Karzinom)

chronisch

  • grie. = χρόνος chrónos ‚die Zeit‘

Beschreibt eine sich langsam entwickelnde oder lang andauernde Erkrankungen/ Kankheitsverlauf (im Gegensatz zu akut)

Compliance

Ist ein medizinischer Begriff der die Therapietreue beschreibt, dass zuverlässige Befolgen ärztlicher Anweisungen/ Verordnungen.

Computertomografie (CT)

  • grie. =  τομή, tomé, „Schnitt“ und γράφειν, gráphein, „schreiben“

Ist eine Röntgenuntersuchung, "Schichtröntgen" das heist,  von einer Körperregion werden beliebige Schnittbilder aufgenommen, mittels Computer können die untersuchten Regionen in verschieden Ebenen und Schnitten dargestellt werden. Im Rahmen der Planung der Strahlentherapie ist eine solche Untersuchung in den meisten Fällen vor Beginn der Behandlung erforderlich.

CUP-Syndrom

Ist eine Krebserkrankung (englisch = cancer of unknown primary), bei der Metastasen bzw. Absiedlungen erkannt und therapiert werden, jedoch trotz intensiver Suche und diagnostischer Abklärung der Ursprungstumor nicht gefunden werden kann.

D

Diarrhö

  • grie. =  diárrhoia διάρροια ‚Durchfall‘, aus diá διά ‚durch‘ und rhéō ῥέω ‚fließen‘

Durchfall, ist eine mögliche Nebenwirkung einer Chemotherapie oder Strahlentherapie, insbesondere im Bereich des Beckens.

E

Elektronen

Sind negativ geladene Elementarteilchen. Elektronenstrahlung wird im Rahmen einiger Behandlungskonzepte eingesetzt zum Bsp. zur perkutanen und intraoperativen Radiotherapie.

Emesis

Erbrechen, stellt eine mögliche Nebenwirkung der Chemotherapie oder gelegentlich auch der Strahlentherapie dar.

Endoskopie

  • grie. =  ἔνδον éndon ‚innen‘; σκοπεῖν skopein ‚beobachten‘

Ist eine Untersuchung, bei der eine Sonde mit Lichtquelle in den Körper eingeführt wird und über flexible Glasfaserbündel die Bildinformation von der zu untersuchenden Region übermittelt werden kann. Zudem kann über ein Endoskop auch eine Gewebeprobe entnommen oder eine Operation durchgeführt werden.

Epithel

Ist eine Bezeichnung für Deckgewebe; z.B. Haut und Schleimhäute. Neben Muskel-, Nerven- und Bindegewebe zählt es zu den vier Grundgewebearten.

Exstirpation

  • lat. = exstirpare, : „ausreißen, beseitigen“

bezeichnet in der Medizin die vollständige operative Entfernung von Organen oder Geweben.

Exulzeration

Beschreibt das Durchbrechen eines Tumors durch die Körperoberfläche und/oder einen geschwürartigen Zerfall. Dies ist möglich bei oberflächennahen Krebsgeschwülsten.

Exzision, exzidieren

Entfernung / Herausschneiden von Gewebe

F

Fernmetastase

Ist eine Tochtergeschwulst (Filiae) in einer entfernt vom Ersttumor gelegenen Region

siehe auch Metastase

Fertilität

Fruchtbarkeit, ist ein Begriff für die Fähigkeit zur Fortpflanzung.

Fibrose

Beschreibt die Verdickung und Verhärtung eines Gewebes zum Beispiel nach einer Operation oder einer Radiotherapie.

Fistel

  • lat. = fistula ‚Pfeife‘, ‚Röhre‘

Ist eine Ausbildung einer unnatürlichen Verbindung/Gang zwischen einer Körperhöhle mit der Körperoberfläche oder einer benachbarten Körperhöhle (z.B. Enddarm -Scheidenfistel, u.a.). Dies ist seltene Nebenwirkung nach Operationen oder Bestrahlungen

Fraktionierung

Aufteilung einer gesamten Strahlendosis auf mehrere Einzeldosen

Fraktur (pathologisch)

  • lat. fractura = „Bruch“

Ist ein krankheitsbedingter Bruch eines Knochens, der nicht durch einen Unfall oder eine Überlastung begründet ist, z.B. bei Zerstörung von Knochensubstanz durch Skelettmetastasen

G

Gastrointestinaltrakt

Ist eine medizinische Bezeichnung für den Magen-Darm-Trakt.

Gleason-Score

Mit dem Gleason-Score, wird die feingewebliche Ähnlichkeit eines Prostatakarzinoms zum Ursprungsgewebe der gesunden Prostata eingestuft. Dabei werden von den zwei am häufigsten vertretenen Ausprägungen jeweils Werte von 1 bis 5 vergeben Je höher der Score, der immer nach dem Muster: Gleason Wert 1 + Wert 2 = Summe beider Werte, angegeben wird, umso stärker weicht das Karzinom vom Normalgewebe ab, was auf eine zunehmende Aggressivität des Tumors schließen lässt. In diesem Schema beschreibt also der Score 1 + 1 = 2 die am besten differenzierten Tumoren, der Score 5 + 5 = 10 stellt die schlechteste Kombination dar. Der Name geht auf einen amerikanischen Pathologen (D.F. Gleason) zurück.

Grading

  • Eng = . to grade ‚einteilen, in eine Rangfolge ordnen‘)

Ist eine Einteilung von Tumorzellen und Tumorgeweben nach ihrem Differenzierungsgrad. Diese Einteilung der Tumoren/Tumorzellen (meist G1 bis G4), beschreibt wie stark die Krebszellen von gesunden, Zellen abweichen, sie lässt einen Rückschluss auf die Bösartigkeit der Tumoren zu.

Gray

(Abk. Gy)

Ist eine Maßeinheit, sie gibt die verabreichte Dosis bei einer Behandlung mit ionisierenden Strahlen an

H

HDR

Bezeichnet eine Therapieform bzw. Applikationsform in der Brachytherapie. Die Bestrahlung wird mittels eines Isotops (in unserer Abteilung Iridium-192) durchgeführt. Hierbei wird die Strahlenquelle nur während der Zeit der Behandlung in den Tumor eingebracht. Es erfolgt in kurzer Zeit eine Bestrahlung mit hoher Intensität (high dose rate = hohe Dosisrate). Im Vergleich dazu siehe LDR.

Histologie

  • grie. = histos „Gewebe“ und logos „Lehre“

Ist die Lehre vom Feinbau der Körpergewebe.

Hyperthermie

Bezeichnet eine ergänzende Therapieform, die in Kombination mit Bestrahlung und/oder Chemotherapie angewendet werden kann. Ziel der Behandlung ist eine Erwärmung des Tumors und der tumortragenden Region mit Temperaturen zwischen 41-45°C. Durch die Erwärmung kann eine Steigerung der Wirkung der Behandlung erreicht werden. Die Erwärmung selbst erfolgt über die Erzeugung von Mikrowellen, die über Applikatoren in die entsprechende Region eindringen und dort den gewünschten Temperaturanstieg bewirken.

Anwendung findet die Hyperthermie sowohl bei Patient*innen, die mit Teletherapie als auch bei Patient*innen, die mit Brachytherapie behandelt werden.

I

IMRT (Intensitäts-Modulierte Radiotherapie)

bezeichnet eine spezielle Technik der perkutanen Strahlentherapie, es wird die Dosis der Bestrahlung innerhalb des Bestrahlungsfeldes moduliert, also den Gegebenheiten angepasst, mit dieser Technik können verschiedene Bereiche eines Bestrahlungsfeldes mit unterschiedlicher Intensität bestrahlt werden, somit besteht die Möglichkeit, gesundes Gewebe besser zu schonen, und zugleich Tumorgewebe mit mehr Dosis zu erreichen

in situ

Lagebezeichnung (lat = am Ort), in natürlicher Lage

Indikation

  • Lat. indicare (= ‚anzeigen‘)

Beschreibt den Grund, eine medizinische Maßnahme durchzuführen.

infiltrativ / invasiv

Bezeichnet bei Tumoren das Einwachsen in das umliegende Gewebe mit Zerstörung des gesunden Gewebes

interstitiell

  • lat. interstitium = Zwischenraum

Lagebezeichnung für den Zellzwischenraum, im Zellzwischenraum liegend

interstitielle Radiotherapie

Ist eine Sonderform der Brachytherapie. Durch Hohlnadeln, die operativ in die Zielregion eingeführt werden, lassen sich die Strahlenquellen mittels Afterloading in den Tumor einführen.

siehe auch Afterloading, Brachytherpie

Intervention

  • lateinisch interveniere = dazwischentreten

bezeichnet einen medizinischen Eingriff

Ionisierende Strahlung

Zur ionisierenden Strahlung zählen energiereiche elektromagnetische Strahlen (Röntgen- und Gammastrahlung) und Teilchenstrahlung (Alpha- und Beta-Teilchen und Neutronen), beim Durchgang durch Materie (z.B. Zellen, Organe) wird an die Umgebung Energie übertragen, dadurch können verschiedene physikalische, chemische und biologische Reaktionen ausgelöst werden. Ionisierende Strahlung ist die Grundlage der medizinischen Strahlentherapie

IRO

Interventionelle Radioonkologie. Beschreibt im Gegensatz zur perkutanen Strahlentherapie die Bestrahlung direkt am gewünschten Zielorgan. Um die Strahlenquelle an den Ort zu bringen ist es erforderlich in einem kleinen operativen Eingriff (Intervention) Applikatoren in die Zielregion zu implantieren, über die dann die Bestrahlung erfolgen kann. Siehe auch Brachytherapie, LDR, Seeds, HDR.

K

Kernspintomografie (MRT)

(auch Magnetresonanztomographie), beschreibt eine bildgebende Untersuchungsmethode in dem starke, veränderliche Magnetfelder erzeugt werden. Diese ist besonders geeignet zur Darstellung von Weichteilen und verursacht keine Strahlenbelastung.

Knochenszintigrafie (auch Skelettszintigrafie)

Ist ein nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren zur Darstellung des Skeletts es wird häufig im Rahmen der Diagnostik von Tumorerkrankungen eingesetzt.

Kontraindikation

  • lat. = contra „gegen“ und indicare „anzeigen“

Stellt einen gewichtigen Grund gegen die Durchführung einer Behandlung dar.

Kurativ

  • lat. = curare „pflegen“, „sich sorgen um“

Ist eine Beschreibung der Behandlung der Ursachen der Krankheit, die die Heilung als Ziel der Behandlung hat, im Gegensatz zur palliativen Therapie.

L

Linearbeschleuniger

Ist das Gerät, mit dem die Bestrahlung durchgeführt wird. Die Strahlung wird mittels einer Röntgenröhre erzeugt. Mit diesen Geräten können sowohl ultraharte Röntgenstrahlen (Photonen) als auch Elektronenstrahlung erzeugt werden. Beide Strahlenqualitäten werden routinemäßig in der Strahlentherapie eingesetzt und stellen ionisierende Strahlungsarten dar (s. auch Ionisierende Strahlung).

Lymphknoten

Sind im gesamten Körper vorkommende kleine Gewebeknoten, die eine „Filterstation“ für die Lymphe (Gewebswasser) sind. Sie gehören zum Lymphsystem und dienen der Abwehr z.B. von Krankheitserregern.

Laxans

Sind Medikamente die die Stuhlentleerung beschleunigen und gegen Obstipation (Verstopfung) eingesetzt werden.

LDR

Bezeichnet eine Therapieform bzw. Applikationsform in der Brachytherapie. Die Bestrahlung wird mittels eines Isotops (in unserer Abteilung Iod-125) durchgeführt. Hierbei wird die Strahlenquelle als sog. Seeds dauerhaft in den Tumor eingebracht. Es erfolgt über eine lange Zeit eine Bestrahlung niedriger Intensität (low dose rate = niedrige Dosisrate). Die Strahlenquellen büßen über eine definierte Zeit (Halbwertzeit) an Aktivität und somit an Strahlung ein. Die Seeds verbleiben auch nach Erreichen der gewünschten Dosis im Körper. Im Vergleich dazu siehe HDR.

Lokalanästhesie

Ist ein Medikament zur örtlichen Betäubung.

Lokalrezidiv

Beschreibt ein Wiederauftreten einer Tumorgeschwulst am ursprünglichen Ort nach einer Behandlung

M

Magnetresonanztomographie

siehe Kernspintomographie

maligne

  • lat. = malignitas ‚Bösartigkeit‘, ‚Missgunst

Im Gegensatz zu benigne, bösartige Tumoren halten nicht die natürlichen Gewebegrenzen ein, können zerstörend in andere Gewebe einwachsen und können Metastasen/Absiedlungen in anderen Körperregionen ausbilden.

Maske

Stellt eine Lagerungshilfe für Bestrahlungen im Kopf-Hals-Bereich, zur Erhöhung der Präzision und Reproduzierbarkeit der Bestrahlungseinstellung dar. Die Maske wird im Rahmen der Bestrahlungsplanung angepasst, sie besteht aus thermoplastischen Materialien, welche nach Erwärmung im Wasserbad an die Patientin oder den Patienten an modelliert werden kann. Sämtliche erforderliche Markierungen können somit auf der Maske aufgezeichnet werden und brauchen nicht im Gesicht der Patientin oder des Patienten vorgenommen zu werden.

Metastase

  • grie. = „Übersiedelung an einen anderen Ort

Ist eine Tochtergeschwulst, die eine Absiedlung von Zellen des ursprünglichen Tumors meist über die Blut- oder Lymphbahn in eine andere Körperregion darstellt.

MTRA

Medizinisch - technische (r) Röntgen - Assistent (in) für die Röntgendiagnostik, Strahlentherapie und Nuklearmedizin speziell und hoch ausgebildetes Personal. In der Strahlentherapie werden die täglichen Bestrahlungen durch MTRAs durchgeführt.

Multi Leaf Kollimator (MLC)

Dies sind schmale Bleilamellen im Bereich des Strahlenganges des Bestrahlungsgerätes mit der Funktion einer Blende. Hierdurch ist nach computergestützter Planung eine individuelle Gestaltung der Bestrahlungsfelder durch Einblendung, d.h. Einfahren der Lamellen in den Strahlengang, möglich

Mykose

  • grie. = mykes ‚Pilz

Ist eine Pilzinfektion.

N

Nachsorge

Beschreibt die Zeit der medizinischen Nachbetreuung nach Abgeschlossener Behandlung einer Krebserkrankung.

Nausea

Ist ein medizinischer Begriff der Übelkeit und einen Brechreiz beschreibt.

Neck dissection

  • Eng. =  Halsdissektion

Ist die operative Entfernung der Halslymphknoten, teilweise mit umliegendem Weichgewebe.

Nekrose

  • grie. = nékrosis „das Töten“, auch „das Absterben einzelner Glieder“

Ist ein medizinischer Begriff der das Absterben von Gewebe beschreibt.

neoadjuvante Therapie

Beschreibt die Durchführung einer Chemotherapie und/oder Strahlentherapie vor einer Operation eines Tumors „präoperativ“.

Neuropathie

Beschreibt eine Nervenschädigung, diese kann zum Beispiel Missempfindungen (Jucken, Kribbeln, Taubheit) auslösen

NW

Nebenwirkung

O

OBI

  • eng. = on board imaging,

Das OBI-System stellt eine technische Erweiterung eines Linearbeschleunigers dar, hierdurch kann von der Patientin oder dem Patienten in der Behandlungsposition eine genaue Bildgebung erstellt werden, um zum Beispiel die  Lagerungsgenauigkeit zu überprüfen.

Obstipation

  • lat. = ob, „zu“, „entgegen“ und stipare, „vollstopfen“

Ist ein medizinischer Begriff der eine Stuhlverstopfung beschreibt.

Obstruktion

  • lat. = obstructio, Verschließung

Beschreibt den Verschluss eines Hohlorgans oder eines Ganges, dies ist eine mögliche Komplikation bei Tumorerkrankungen durch Verdrängung oder Einwachsen.

Ödem

  • altgrie. = oídēma, „Schwellung“

Beschreibt die Ansammlung von Flüssigkeit im Zellzwischenraum.

Onkologie

Ist die Lehre von den Krebserkrankungen und beschäftigt sich mit der Behandlung von bösartigen Tumoren.

Ösophagus

Ist der medizinische Begriff für die Speiseröhre.

Östrogene

Sind die weiblichen Geschlechtshormone.

P

Planungs-CT (Planungs-Computertomografie)

Bei der modernen dreidimensionalen computergestützten Bestrahlungsplanung werden vor Therapiebeginn die Körperdaten der Patientin oder des Patienten mittels einer Planungs-CT in den Bestrahlungsrechner eingelesen. In diesem "Körper" im Computer wird die Bestrahlung so berechnet, dass die verordnete Dosis die Tumorregion optimal erreicht ohne umliegende Organe langfristig zu schädigen oder in ihrer Funktion zu beeinträchtigen.

palliative Therapie

  • lat. = pallium „Mantel“

Ist eine Behandlung, zur Linderung von Symptomen bei Krebserkrankungen, wenn eine kurative (heilende) Therapie nicht mehr möglich ist. Diese Therapie ist eine gute Möglichkeit zur Verbesserung der Lebensqualität von Patient*innen bei krankheitsbedingten Beschwerden oder Einschränkungen.

partielle Remission

Beschreibt den deutlichen Rückgang der Tumorerkrankung/- manifestation.

Placebo

Ist eine Scheinmedikation ohne arzneiliche Wirksamkeit. Das es dennoch  Wirkung und Nebenwirkungen wird mit psychischen Faktoren begründet.

Probeexzision (PE)

Ist die Entnahme von Gewebeproben

PEG

Ist eine medizinische Abkürzung für eine perkutane endoskopische Gastrostomie.

PEG-Sonde

Ist eine Ernährungssonde, die im Rahmen einer Magenspiegelung vom Magen durch die Bauchdecke nach außen geführt wird. Diese ermöglicht die Ernährung bei Schluckbeschwerden oder anderen Störungen des Schluckvorganges. Situationsabhängig ist die prophylaktische (vorbeugende) Anlage einer PEG-Sonde vor Beginn einer strahlentherapeutischen Behandlung insbesondere im Kopf-Hals Bereich sinnvoll.

perkutan

  • lat. = „durch die Haut“

perkutane Bestrahlung

Beschreibt die Bestrahlung von außen durch die Haut, dies ist die häufigste Anwendungsart der Bestrahlung.

Port

Ist ein künstlicher Zugang zum Gefäßsystem, meist als kleine Kammer unter die Haut gepflanzt und mittels Venenkatheter an das Gefäßsystem angeschlossen, dies ermöglicht die komfortable Verabreichung von Medikamenten / Ernährung über das Gefäßsystem und ersetzt somit bei langen Therapien das häufige Anlegen von Venenzugängen z.B. im Bereich der oberen Extremitäten.

Primärtumor

Beschreibt den Ursprungstumor, im Gegensatz zu Tochtergeschwülsten / Absiedelungen /Metastasen

siehe auch Metastasen

Prognose

Ist die ärztliche Einschätzung des Krankheitsverlaufs und der Heilungsaussichten.

progrediend

  • lat. = fortschreitend

prophylaktisch

  • lat. = vorbeugend, vorsorglich

PSA

Ist die medizinische Abkürzung für prostataspezifisches Antigen, dies ist ein Tumormarker.

R

Radiatio

  • Lat. = Bestrahlung

siehe Radiotherapie

Radiotherapie

Ist ein Synonym für Radiatio, Strahlenbehandlung oder Strahlentherapie, Es werden ionisierende Strahlen zu Heilungszwecken eingesetzt.

Die Radiotherapie oder Strahlenbehandlung beinhaltet die ausführliche Aufklärung der Patientin oder des Patienten über Art, Wirkung und mögliche Nebenwirkungen der Behandlung, die individuelle Bestrahlungsplanung, abhängig u.a. von der Erkrankung und der Patientin bzw. dem Patienten selbst, und die Bestrahlung an sich. In nahezu allen Fällen wird die geplante Dosis in mehrere Behandlungsschritte (Fraktionen) eingeteilt, um eine größtmögliche Schonung der gesunden Gewebe zu erreichen. Aus diesen Gründen kann die Gesamtbehandlungszeit wenige Tage bis mehrere Wochen in Anspruch nehmen, wobei die Dauer der Therapie meist nichts über die Schwere der Erkrankung aussagt.

Regeneration

  • lat. = regeneratio, Neuentstehung

Beschreibt die Erholung, z.B. von Geweben nach Behandlung mit energiereichen Strahlen

Regression

  • lat. = Geweberückbildung

Remission

  • lat. = remittere, zurückschicken

Ist die vorübergehende oder auch dauerhafte Rückbildung von sichtbaren Krankheitszeichen. Bei Tumorerkrankungen gibt die Remission den Grad der Verkleinerung oder das Verschwinden der Tumorerkrankung an.

Resektion

Beschreibt die operative Entfernung von krankhaften Geweben / Organen

reversibel

  • lat. = reversus „umgekehrt“

Etwas ist umkehrbar, etwas kann wieder rückgängig gemacht werden.

Rezidiv

  • lat. = recidere, „zurückfallen“

Ist das Wiederauftreten einer Erkrankung nachdem ein symptomfreier Zustand durch eine Therapie erreicht wurde.

S

Screening

Ist eine Reihenuntersuchung von gesund erscheinenden Menschen, mit dem Ziel bestimmte Erkrankung frühzeitig zu entdecken.

Seeds

  • englisch = Saatkörner

Dies sind verkapselte radioaktive Strahlenquellen, die zur inneren Bestrahlung direkt und dauerhaft in das Tumorgewebe eingebracht werden. Dies stellt eine Therapiemöglichkeit beim frühen Prostatakarzinom dar.

Sentinel-Lymphknoten

  • englisch: sentinel = Wächter

Dies ist der erste Lymphknoten innerhalb eines bestimmten Lymphabflussgebietes. Dieser wird mittels verschiedener Verfahren z.B. bei der operativen Therapie des Brustkrebses aufgesucht und entfernt zur Abklärung beziehungsweise zum Ausschluss eines möglichen Tumorbefalls.

Staging

engl.: Stadienbestimmung

Ist erforderlich zur Feststellung des Ausmaßes einer Krebserkrankung und gibt somit die Möglichkeit einer Einteilung in Krankheitsstadien vor der Behandlung mittels unterschiedlicher invasiver und nichtinvasiver diagnostischer Verfahren. Die Einteilung der Tumorstadien ist standardisiert und ermöglicht die Auswahl der Stadien abhängigen Therapiemöglichkeiten

Stenose

  • grie. = στένωση, sténosi, „Verengung“

Ist eine dauerhafte Verengung von Hohlorganen oder Gefäßen, z.B. durch tumorbedingte Verdrängung oder Einwachsen des Tumors in die betreffende Struktur.

Stereotaxie

Ist eine spezielle perkutane Bestrahlungstechnik mittels Linearbeschleuniger, diese ermöglicht eine räumlich hochpräzise Steuerung der Bestrahlung un verabreichung einer hohen Einzeldosis. Dies wird dann als Radiochirurgie bezeichnet.

Supportivtherapie

Ist die unterstützende, begleitende Therapie zur Behandlung oder Vermeidung von Nebenwirkungen.

T

Testosteron

Ist das männliche Geschlechtshormon

TNM- Klassifikation

Diese Klassifikation ermöglicht die systematische Einteilung von bösartigen Tumoren im Rahmen des Stagings. Die Einordnung ist für jede Tumorart standardisiert, das T beschreibt den Tumor, das N die Lymphknoten (Nodi) und das M das Vorliegen oder Fehlen von Tochtergeschwülsten (Metastasen).

toxisch

schädigend, giftig

Toxizität

bezeichnet die schädigende Wirkung (Giftwirkung) einer Substanz, z.B. eines Chemotherapie Medikamentes

Tracheostoma

  • grie. =  τραχύς trachýs ‚rau‘ und τομή tomē ‚Schnitt

Beschreibt eine künstlich Atemöffnung im Bereich der Luftröhre, diese kann vorübergehend oder dauerhaft angelegt werden bei der Gefahr der Verlegung oder des Verschlusses der oberen Atemwege.

Transfusion

Ist die Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen.

Tumor

  • lat. = Scwellung,

Ist eine Vermehrung von Gewebszellen über das normale Wachstum hinaus, ein Tumor kann gutartig oder bösartig sein.

U

Ultraschalluntersuchung (Sonographie)

Stellt ein bildgebendes Verfahren mittels unhörbarer Schallwellen dar.

Ulzeration

Beschreibt eine Geschwürbildung, z.B. oberflächennahe Tumore, die durch die Haut oder Schleimhaut nach außen brechen kann.

W

WHO

Ist die Abkürzung für Word Health Organization; Weltgesundheitsorganisation

X

Xerostomie

Beschreibt die Trockenheit der Mundhöhle, dies ist eine mögliche Therapienebenwirkung bei Bestrahlungen im Kopf-Hals-Bereich, welche sich mit zeitweiliger oder dauerhafter Einschränkung der Speichelproduktion zeigt.

Z

Zielvolumen

Definiert eine Region des Körpers, die Ziel einer Bestrahlung ist.

Zystitis

Blasenentzündung

Zytostatika

  • grie. = Cyto = Zelle und statik = anhalten

Sind Medikamente, die in der Tumortherapie im Rahmen der Chemotherapie zur Bekämpfung der Erkrankung eingesetzt werden

zytotoxisch

zellschädigend, für Zellen giftig

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